Ich wurde als junge Musikstudentin Opfer narzisstischer Gewalt seitens meines damaligen Professors. Der Machtmissbrauch fand vor allem emotionaler Art statt, fand ihren Höhepunkt aber in einer körperlichen Verletzung, die mich letztlich dann dazu bewegte das Studium bei dem Professor vorzeitig abzubrechen und komplett das Weite zu suchen. Wiederholte Demütigungen sowohl im Einzelunterricht als auch vor anderen Student*innen, eine Selbstverherrlichung und Selbstinszenierung und auch Tatsachen-Verdrehungen standen an der Tagesordnung. Es ging im Unterricht eigentlich nie um mich, sondern nur um ihn, seine Selbstdarstellung und darum, mich möglichst klein zu halten.
Ein kurzes Beispiel hierfür: in eine der ersten Einzelstunden, die ich bei ihm hatte, fragte er mich nach meinem Alter. Nachdem ich ihm sagte ich sei 19 Jahre alt, sagte er mir, ich sei zu alt für eine Karriere in der Musikbranche. So unsicher und unerfahren wie ich damals war, nahm ich ihm das sogar fast ab.
Als ich nach 3 Jahren soweit war, mich von dieser toxischen Beziehung zu befreien, erzählte er anderen Leuten über mich, dass ich psychische Probleme hätte. Dass SEIN Machtmissbrauch eine Hauptursache hierfür war, darauf kam er wohl in diesem Leben nicht.
Ich leide bis heute psychisch unter den traumatischen Erfahrungen, die ich in meinen jungen Jahren durch den Professor erleben musste. Nicht zuletzt möchte ich erwähnen, dass mir die Freude am Musik machen und der Zugang zur Musik für lange lange Zeit komplett verloren gegangen war.